Chronik

Die Chronik unserer Handball Abteilung


1930 Die ersten Gehversuche

Als Flaschner auf der Walz in Nußloch machte Otto Trost Bekanntschaft mit dem damals noch relativ unbekannten Handballsport und brachte diesen in der Folgezeit auch nach Grabenstetten. Allerdings bedarf es einiger Anlaufschwierigkeiten bis man sich in den Reihen des TSV dazu durchrang, diese Sportart zu etablieren. Zunächst mussten sich die Handballfreunde gegen den damals schon mächtigen „König Fußball“ durchsetzen und es war an sich nicht verwunderlich, dass am 7. März 1930 der Verein unter seinem Vorsitzenden Hermann Ladner (Ochsenwirt) sich zunächst für eine Fußballabteilung entschloss.

Jedoch lief dieser Versuch alsbald schief und es formierte sich schon nach kurzer Zeit die erste Grabenstetter Handballmannschaft.

Spielte man zunächst noch auf dem gänzlich ungeeigneten Turnplatz an der Straße nach Böhringen, so wurde am 4. September 1931 eine Fläche von 40 x 80 Meter des jetzigen Sportplatzes um 75 Reichsmark jährlich gepachtet. Ab 1. Mai eines Jahres war jedoch hier das Handballspiel untersagt, damit der Grasertrag des Sportplatzes verkauft werden konnte.

Nach jahrelangen Verhandlungen ist es Bürgermeister Baumann im November 1935 gelungen, den Sportplatz mit einer Fläche von 68,49 Ar gegen ein Grundstück von 130 Ar (Acker Mahldicke) einzutauschen. Vertragspartner war damals der Württembergische Fiskus – Staatsrentenamt Stuttgart -. Bis 1950 wurde aber die Hälfte des jetzigen Sportplatzes immer noch als Farrenwiese benützt. Vorsitzender Gottlob Rehm erreichte dann beim Gemeinderat die Überlassung des ganzen Platzes. Noch vor dem zweiten Weltkrieg erstellten die Sportler einen Geräteschuppen in Eigenleistung, der bis zur Einweihung des neuen Sporthauses im Jahre 1959 seinen Dienst tat.

Vom ersten sportlichen Erfolg berichtete die Generalversammlung des Jahres 1936, als die Mannschaft die Kreismeisterschaft im Handball errang. Hinzu kam im Jahre 1937 ein akuter Spielermangel, da viele Aktive zum Wehrdienst eingezogen wurden. Auf manch abenteuerliche Weise und vor allem mit Hilfe des Omnibusunternehmers Willy Ganter gelang es immer wieder, die Spieler aus den Kasernen zu den fälligen Verbandsspielen zurückzuholen. Während des Krieges allerdings musste der gesamte Spielbetrieb eingestellt werden. 

1946 Neubeginn

Als sich der Pulverdampf und das Donnergrollen des unseligen 2. Weltkrieges verzogen hatte, blickte man mit Trauer und Bestürzung auf ein zerstörtes und zerschundenes Vereinsleben. Viele Handballkameraden waren gefallen oder vermisst. Jedoch bereits 1946 begannen die aus dem Feld heimgekehrten wieder mit dem Spielen. Zum ersten Spiel nach Unterlenningen fuhr man mit einem Holzvergaser, ein gewagtes Unterfangen. Wusste man doch nicht, ob das Fahrzeug am Schlagbaum zur amerikanischen Zone stehen bleiben musste oder nicht, und die Spieler von dort aus den restlichen Weg auf Schusters Rappen zurücklegen mussten. Durch diese Schwierigkeiten orientierten sich die Handballer dann mehr ins (französische) Ermstal. Von überall kratzte man frühere Grabenstetter zusammen, um komplett antreten zu können. Offiziell wurde der Verein am 27. September 1947 wiedergegründet, was allerdings nur mit der Genehmigung der damaligen Militärregierung möglich war. Der dazu erforderliche Antrag musste sogar in französischer Sprache abgefasst sein.

Rundenspiele kamen erst 1950 wieder in Gang. 1952 wurde auf neutralem Platz in Reutlingen das Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gegen Großengstingen ausgetragen. Das Spiel ging knapp verloren, da angeblich der Torschütze vom Dienst mehr Interesse für die am Himmel kurvenden Segelflieger, als für den Ball zeigte. Im gleichen Jahr besuchte die Mannschaft auch die Feldhandballmeisterschaft in Zürich, wo die Deutsche Nationalmannschaft den Titel erringen konnte.

1954 konnten zwei Spieler (Werner Ganter und Albert Rauscher) zur Kreisauswahl abgestellt werden. Werner Ganter nahm sich 1959 auch der Jugend an, die seinerzeit im leerstehenden Saal der „Krone“ trainierte. Mit der D-Jugend erreichte er damals die Kreismeisterschaft. Höhepunkt in diesem Jahr war die Begegnung mit dem mehrfachen Deutschen Meister Frisch Auf Göppingen. Auch die alten Herren beider Vereine kreuzten mehrmals die Klingen. 1963 erfolgte dann der Abstieg in die Kreisklasse II, da die Mannschaft wegen Spielermangels zurückgezogen werden musste. In diesen Jahren war es schwer, die Mannschaft und den Spielbetrieb über die Runden zu bringen und es klemmt immer wieder an allen Ecken und Enden.

Erst 1967 als Wilhelm Dietz im Alter von 21 Jahren die Führung der Abteilung übernahm, ging es wieder bergauf. Mit einer jungen Mannschaft begann praktisch der Neuaufbau, wobei vornehmlich das Augenmerk auf eine gute Jugendarbeit gelegt wurde. Dieser Mut zur Erneuerung und stetigem Engagement zahlte sich schon Anfang der 70-Jahre aus. So meldete der Verein für die Hallensaison 1970/71 neben 2. Männermannschaften folgende Jugendmannschaften: Männl. Jugend B/C/D/E. Die Bestandsmeldung an den HVW verzeichnete in diesem Jahr 77 Aktive Angehörige des Vereins. Dieser, für damalige Zeiten schon enorm starke Spielbetrieb veranlasste die Akteure, über die Behebung der nicht gerade günstigen Finanzlage nachzudenken. So bewarb man sich bei der Gemeindeverwaltung um die Abbrucharbeiten der beiden Backhäuser, Böhringer Straße 11 und Lindenstraße 19 und erhielt auch für einen Gesamtpreis von DM 2.500.- den Zuschlag. Auch hier zeigte sich, wie schon bei der Errichtung der Flutlichtanlage in eigener Regie, Ende der 60er-Jahre, dass Kameradschaft und Zusammenhalt ein wesentlicher Grundstein der Basis unseres Vereins darstellt. An einem Tage, - die 1. Mannschaft war zuständig für das Backhaus bei der Genoba, die 2.- Mannschaft für dasselbe im Oberdorf – wurde diese Abbruch-Aktion beendet.

Im Jahr 1969 übernahm Erwin Mutschler aus Lenningen als erster auswärtiger Trainer die 1.Mannschaft und sollte sie bis 1974 führen – übrigens ohne jegliche Entschädigung.

In der Saison 1970/71 stellte sich dann auch der lang ersehnte sportliche Erfolg ein. Die 1. Mannschaft erreichte den Aufstieg in die Kreisliga I und schaffte bereits ein Jahr später den Titel eines Kreismeisters. In einem spannenden Endscheidungsspiel schlug unsere Mannschaft in Metzingen den hohen Favoriten TSV Dettingen mit 12:8 Toren. Durch diesen schönen Erfolg sicherte sich der Verein die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga. Jedoch war hier in den beiden Treffen gegen den TV Oeffingen die Unerfahrenheit der jungen Truppe zu groß, um sich entscheidend durchzusetzen. Vor allem im Heimspiel verpasste man durch eine 9:12 Niederlage schon jegliche Chance. Daran änderte auch ein 12:12 Teilerfolg im Rückspiel nichts. Eine geringe Aufstiegschance nach den gewonnenen Entscheidungsspielen gegen die TSG Balingen wurde durch den Nichtaufstieg Zuffenhausens in die Regionalliga vereitelt.

Mit zu den Aktivitäten der Jahre 72/73 zählten auch die Zeltlager mit Turnierbeteiligung in Relingshausen – übrigens eine ständige Einrichtung bis 1980 -, eine Köln-Bonn-Fahrt, Maiwanderungen und das stetige Einbringen des Heues für den Farrenstall, zur Aufbesserung der Finanzlage. 

Bei der Rundenabschlußfeier 1973 verzeichnete Wilhelm Dietz zum dritten Male die Erringung des Fairnesspreises und, ein Novum in der Geschichte des Grabenstetter Handballs, die Gründung einer Mädchenhandballmannschaft.

In der Feldhandballrunde spielte man zwischenzeitlich mit wechselndem Erfolg in der Bezirksliga, der die Mannschaft bis zur Aufgabe des Feldspielbetriebs. Hier weiß die Chronik von einem Eklat im Jahre 1971 zu berichten, als die Mannschaften des TSV Grabenstetten und der TSG Reutlingen zu ihrer fälligen Begegnung beide auf des Gegners Platz erschienen und das Spiel damit ausfiel!

Nach dem verpassten Aufstieg in der Hallenrunde 1973 und einer wenig erfolgreichen Saison 1974/1975 vermeldete der TSV Grabenstetten den Abgang seines größten Talentes Eugen Schmid zum Bundesligisten TV Neuhausen. Ein schmerzlicher Verlust, jedoch war man nicht minder stolz, einen der eigenen Akteure in der höchsten Deutschen Spielklasse zu wissen. Entmutigen ließ sich von diesem Verlust jedoch niemand. Hieß es doch im „Ermstalboten“ vom 9.1.975, „Die Kampfkraft blieb erhalten – TSV Grabenstetten erstmals ohne Eugen Schmid und doch Turniersieger beim Dreikönigsturnier in Ehingen“.

Die folgenden Jahre sollten beweisen, dass diese Kampfkraft nicht zu brechen war. Immer in der Spitzengruppe der Kreisklasse I dabei, vermochte man 1977 erneut den Kreismeistertitel zu erringen. Unter Trainer Wilhelm Dietz waren folgende Spieler an diesem Erfolg beteiligt: Roland Ladner, Hans-Peter Müntsch, Walter Munz, Manfred Staiger, Werner Scheu, Karl Fetzer, Rudi Treyz, Erich Spachmann, Bernd Kazmaier, Rolf Klingler, Robert Schmauder.

Wieder aber scheiterte die Mannschaft in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga. Diesmal war es die PSG Friedrichshafen, die sich als stärker erwies und jeweils mit 18:14 und 14:15 die Oberhand behielt.

Nach diesem Rückschlag zeigte sich erneut, was Kameradschaft in einem Mannschaftssport bedeutet. Trotz ernormen Trainingsschwierigkeiten wegen einer Anzahl Schichtarbeiter ging man erneut mit Optimismus in die kommende Runde. War doch diesmal mit der Kreismeisterschaft der automatische Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse verbunden. Anreiz also genug. Und doch – mit Neuling VfL Pfullingen II stellte sich in dieser Saison eine Mannschaft vor, die die Kreisliga I eindeutig beherrschte. So war mit dem 2. Tabellenplatz wiederum alle Aufstiegshoffnung dahin. Dafür aber stieg die Ib-Mannschaft in dieser Saison erstmals in die Kreisliga II auf.

In der Saison 1978/1979 erlebte ganz Grabenstetten einen der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte. Die männliche B-Jugend unter Trainer Hans-Peter Kluf erkämpfte sich die Württembergische und die Süddeutsche Meisterschaft. Ganz Grabenstetten stand Kopf als man nach Siegen über Mannschaften mit so bekannten Namen wie TUS Schutterwald, TSV Milbertshofen oder HSV Alzey verdient im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand. Der Gegner: TSV Grün Weiß Dankersen. Das Hinspiel fand in der Ermstalhalle in Urach statt und wurde unter der Begeisterung der vielen Fans mit 16:15 Toren knapp gewonnen. Das Rückspiel in Dankersen wurde leider mit 19:10 Toren deutlich verloren. Die Enttäuschung unter den mitgereisten Fans, Spielern und Betreuern war zunächst groß, jedoch brachte es ein Spieler schon am selben Abend noch auf den Punkt: „Vizemoischtr isch au koi Kruscht !“.

1979/1980 machte die 1. Mannschaft sich und dem Handball in Grabenstetten zum 50-jährigen Bestehen das schönste Geschenk – den Aufstieg in die damalige Bezirksliga, der heutigen Landesliga.

Maßgebend beteiligt war hierbei Eugen Schmid, zwischenzeitlich von Neuhausen zurückgekehrt und als Spielertrainer fungierend. Schon vor Saisonbeginn wurden die Ziele klar abgesteckt: Kreismeisterschaft und Aufstieg. Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten beherrschte die Mannschaft dann auch die Kreisklasse I und wurde in überzeugender Manier Meister. Nicht noch einmal wollte man sich nun kurz vor dem Ziel die Butter vom Brot nehmen lassen. Entsprechend war auch die Vorbereitung zu den beiden Aufstiegsspielen gegen den TV Streichen. Schon im Hinspiel war der TSV das dominierende Team und beherrschte über weite Strecken das Spiel. Nach einem 12:12 Teilerfolg verbuchte man dann vor heimischer Kulisse einen deutlichen 17:10 Erfolg. Nach 9 Jahren vergeblichen Versuchen hatte man es endlich geschafft.

Sein 50jähriges Handballjubiläum feierte der TSV am 13. und 14. September 1980 mit einem Jedermannsturnier und einem Festabend im Gasthaus „Lamm“. Höhepunkt war das Festspiel gegen den VfL Pfullingen.

Obwohl der TSV Grabenstetten seit Jahren die schlechtesten Trainingsbedingungen im weiten Umkreis hatte, da seine eigene Gymnastikhalle nur die Maße 18 x 10 m hat, war man durch den Aufstieg in die Bezirksliga voller Handball-Euphorie. Man trainierte zweimal wöchentlich im Freien auf einem Kleinfeld und hoffte auf den Bau einer Mehrzweckhalle. Bis auf ein Spiel (Neuffen) trug der TSV seine Heimspiele in der Ermstalhalle in Urach aus.

Der TSV hatte damals schon 460 Mitglieder bei einer Einwohnerzahl von 1300.

In der Saison 1980/81 lief es weiterhin gut. Die Mannschaft unter Trainer Eugen Schmid blieb zusammen. Einziger Neuzugang war Werner Muckenfuß vom TSV Urach und Frank Kazmaier schaffte den Sprung in die „Erste“.

Das Ziel Klassenerhalt wurde nicht nur erreicht, sondern man belegte mit 18:18 einen hervorragenden 4. Tabellenplatz.

Die 1b-Mannschaft (fast identisch mit der Vizemeister B-Jugend) spielte in der Kreisliga II und schaffte zum Glück den 2. Aufsteigerplatz in die Kreisklasse I, da zum ersten Mal auch eine 1c-Mannschaft gemeldet wurde, die in der Kreisliga III spielte, souverän Kreismeister wurde und damit den Aufstieg in die Kreisklasse II erreichte.   

Am 16. März 1981 trat Erich Spachmann als Handball-Abteilungsleiter zurück. Neuer Abteilungsleiter wurde Rudi Treyz.

In der Spielsaison 1981/82 wurden neun Jugendmannschaften und vier aktive Mannschaften gemeldet. Die erste aktive Frauenmannschaft mit Trainer Martin Batt wurden auf Anhieb Kreismeister, wie auch die weibliche B-Jugend. Die 1. Mannschaft schaffte wieder einen vierten Tabellenplatz, obwohl Frank Kazmaier und Siegbert Anhorn zum Oberligisten VFL Pfullingen wechselten.

Auf Grund Spielermangels konnten 82/83 keine 3 Mannschaften mehr gemeldet werden.

Mit Recht Stolz sein konnte man 1982 auf den Umbau des Sporthauses (öffentl. Kanalisation, Verbesserung des Zufahrtsweges, Einbau einer kleinen Zubereitungsküche, Umgestaltung des Thekenbereichs und Einbau einer Sauna-Anlage) bei dem mehr als 550 freiwillige, kostenlose Arbeitsstunden geleistet wurden.

Auch 1984 ging es am Sporthaus weiter: der Wirtschaftsraum wurde erweitert und neue Tische und Stühle gekauft.

Anfang Januar 1985 wurde ein Traum wahr: die Falkensteinhalle wurde eingeweiht – die Teams konnten endlich optimal trainieren und die Heimspiele konnten endlich vor heimischer Kulisse ausgetragen werden. Hinzu kam ab April 1985 Hansi Högl als neuer Trainer, der, als die Bundesliga-Spitzenmannschaft VfL Gummersbach nach Grabenstetten kam, seinen ersten Einsatz auf der Bank hatte. Die Bedingungen stimmten und man hatte ein klares Ziel: Aufstieg in die Landesliga. Dieses Ziel konnte leider nicht erreicht werden, doch man wurde Vizemeister.

Im Januar 1986 war das erste sportliche Großereignis, das erstmals ausgetragene Turnier um den Falkenstein-Cup, bei dem höherklassige Mannschaften des Kreises Achalm nach Grabenstetten geholt wurden.

Im März dieses Jahres machten sich 50 Mitglieder des TSV Grabenstetten auf den Weg nach Zürich zur Hallenhandball-Weltmeisterschaft. Ein bestimmt unvergessliches Erlebnis.

Außerdem wurde 1986 erstmals der Fensterputz an der Falkensteinhalle ausgeschrieben, die Handballabteilung erklärte sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, was sie auch bis heute tut.

1987 musste man einen Nachfolger für Martin Batt suchen, da dieser sich nach über zehnjähriger Tätigkeit aus dem Trainergeschäft zurückziehen wollte. Er hatte aus den Grabenstetter Frauen eine Spitzenmannschaft der Kreisliga I geformt, der leider der Aufstieg (man scheiterte bei den Aufstiegsspielen) versagt blieb. Der neue Coach hieß Hans Kiedaisch aus Owen.

Im April 1987 konnte die Högl-Truppe des TSV Grabenstetten erstmals den Pokalsieg des Handball-Bezirks Achalm erringen – durch einen nie gefährdeten 19:15 Erfolg beim Finalgegner TSV Neckartenzlingen.

Auch sonst war es eine sehr erfolgreiche Saison: die E-Jugend wird Bezirksmeister, D-Vizemeister, C-Bezirksmeister, die weibl. A-Jugend erringt Kreismeiterwimpel, die Frauenmannschaft wird Vizemeister, wie auch die 1. Männermannschaft.

Eine Seniorenmannschaft wird gemeldet.

Nach drei Jahren verlässt Hansi Högl den TSV und wird Trainer des Oberligisten TV Weilstetten. Der neue Trainer des TSV Grabenstetten hieß Helmut Laumans aus Hülben.

Diesem stand ein Neuaufbau bevor, da auf die einzigen Linkshänder verzichtet werden musste. Uwe Leibfarth wechselte wieder zurück nach Dettingen und Eugen Schmid beendete seine erfolgreiche Laufbahn als Spieler mit 37 Jahren.

Das Jahr 1988 war auch ein großes Jubiläumsjahr. Das 75-jährige Bestehen des Vereins wurde kulturell und sportlich zu einer Großveranstaltung. Die Handballabteilung veranstaltete einen ganzen Tag lang Handball non Stopp in der Falkensteinhalle. Ein besonderer Leckerbissen für die Zuschauer wurde die Begegnung zwischen Weilstetten aus der Oberliga und unserer 1. Mannschaft. Das Wiedersehen mit Alttrainer Hansi Högl endete unentschieden mit 16:16 Toren. Ein weiterer Höhepunkt wurde das Festspiel des TSV Grabenstetten gegen den Schweizer Erstligisten St. Otmar St. Gallen.

Auch 1989 konnten sämtliche fünf Jugendmannschaften auf Bezirksebene großartige Erfolge erringen. Die B-, C-, D- und E-Jugend wurden Bezirksmeister. Die B- und C-Jugend konnte in der neuen Saison in der Oberliga spielen. Dies waren die Früchte der seit vielen Jahren intensiv betriebenen Jugendarbeit die vom ersten Vorsitzenden Hans-Peter Kluf nicht nur tatkräftig unterstützt, sondern selbst in großem Maße mitgestaltet wurden.

Im aktiven Bereich konnte die 1b-Mannschaft unter Trainer Wilhelm Dietz in die Kreisliga I aufsteigen.

Da Helmut Laumans aus beruflichen Gründen kürzer treten musste, und als Trainer somit nicht mehr zur Verfügung stand, war es ein Glücksfall, das Hansi Högl durch sein Sportstudio in Dettingen wieder einen Verein in der näheren Umgebung übernehmen wollte, und somit wieder als Trainer gewonnen werden konnte.

Rudi Treyz, Abteilungsleiter von April 81 bis Herbst 89 gab sein Amt an Rainer Brändle ab.

Die Frauenmannschaft erreichte 1990 das Endspiel um den Bezirkspokal. Als Gegner stellte sich dabei das sehr starke Team der Spvgg. Mössingen und man musste auch noch in Mössingen spielen, so dass man auf eine Niederlage (18:5) vorbereitet war.

Im März 1991 wird die Frauenhandballmannschaft des TSV Meister der Bezirksliga, um endlich nach mehreren Anläufen in der neuen Runde eine Klasse höher in der Landesliga zu spielen. „Goalgetter“ wurde Conny Breuning (jetzt Häfele) mit 115 Toren in 14 Spielen.

Leider konnte sich die 1b Mannschaft nicht mehr in der Kreisliga I halten und musste wieder in die Kreisliga II absteigen.

Hans Kazmaier übernimmt die Abteilung Handball.

Verfolgt vom Verletzungspech musste sich die Frauenmannschaft im darauf folgenden Jahr wieder von der Landesliga verabschieden.

In der Saison 92/93 geht es mit dem Verletzungspech weiter und die Frauenmannschaft konnte sich leider nicht mehr dem Abstiegsstrudel entziehen und musste auch noch den Weg in die Kreisklasse 1 antreten.

Hans Kiedaisch schied nach 4-jähriger Tätigkeit als Trainer aus und auch von Hansi Högl musste man sich wieder verabschieden.

Dafür schaffte die 1b. Mannschaft um Spielertrainer Jürgen Wahl den Aufstieg in die Kreisklasse 1. Und auch die Frauen schafften im nächsten Jahr unter Trainer Bruno Häfele den Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Die 1. Mannschaft übernahm Georg Koch als Trainer.

Die 1b Mannschaft konnte durch die sinnvolle Abgabe von Spielern an die 1. Mannschaft dem Abstieg in Kreisklasse 2 nicht entrinnen.

Im April 1994 fiel der Startschuss zum Umbau des Sporthauses. Die gesamten WC-Anlagen werden erneuert, die Heizung saniert und der Erweiterungsbau begonnen. Bis zur Einweihung am 15./16 Juni 96 wurden unter Bauleiter Heinrich Schmid über 5000 Arbeitsstunden von über 100 Frauen und Männern unentgeltlich erbracht worauf man im TSV zu Recht stolz sein kann. Es zeigte sich wieder einmal was mit Kameradschaft und Zusammenhalt erreicht werden kann.

Im Juni 1994 wird vom Jugendausschuss das erste Spielfest für über 60 Kinder organisiert. Bei Wanderung, Übernachtung und vielen Spielen hatten alle Ihren Spaß. 

Sportlich wird 1995 eins der traurigsten Jahre.

Nach 16 Jahren musste man sich aus der Landesliga verabschieden und den bitteren Weg des Abstiegs in die Bezirksliga antreten. Mit dem Abstieg trennten sich auch die Wege von Trainer Georg Koch, welcher zum Landesligisten TV Großengstingen wechselte. Wolfgang Weiblen heißt der neue Trainer der 1. Mannschaft der die sicherlich nicht leichte Aufgabe des Neuaufbaus übernehmen sollte.

Bedingt durch Verletzungen und Beendigung der Handballlaufbahn konnte für die neue Runde, obwohl sie sich in der Bezirksliga halten konnten, keine Frauenmannschaft mehr gemeldet werden.

Dann geht es wieder bergauf. Die I. Mannschaft wird Vizemeister und die II. Mannschaft unter Trainer Hubert Kullen schaffte den Aufstieg in die Kreisliga 1.

1997 geht es erfolgreich weiter: Die I. steigt in die Landesliga auf und die II. schaffte den Sprung in die Bezirksliga.

Mitte August unternehmen beide Mannschaften einen Ausflug ins Berchtesgadener Land, der von einem der Sponsoren als Annerkennung für die erbrachten Leistungen, gestiftet wurde.

Leider musste der Falkenstein-Cup zum ersten mal abgesagt werden, da keine Annmeldungen vorlagen.

Nach 6 Jahren übergibt Hans Kazmaier die Position des Abteilungsleiters an Manfred Haase.

Nach drei Jahren trennten sich die Wege von Trainer Wolfgang Weiblen und die des TSV Grabenstetten. Für ihn konnte nochmals Hansi Högl, ein Altbekannter in Grabenstetten, als Trainer verpflichtet werden.

Am 19.Juli 1998 kommt es zu einem einmaligen Highlight: die deutsche Handball Nationalmannschaft war zu Gast in Grabenstetten. Was zunächst eigentlich geheim gehalten werden sollte, weil sich die Mannschaft auf ein internationales Turnier vorbereitetet, verbreitete sich unter den Handballfans jedoch rasch. Die 2.Mannschaft beendete sogar ihren Mannschaftsausflug etwas früher um rechtzeitig in der Falkensteinhalle zu sein.

Die guten Beziehungen zwischen Wolfgang Moeck und Heiner Brand machten es möglich, dass die 1.Mannschaft ein Spiel gegen die Stars, wie Stephan Kretzschmar oder Stefan Schwarzer, ausgetragen werden konnte. Dieses Spiel und die anschließende Autogrammstunde mit den Stars werden Spieler und Fans so schnell bestimmt nicht vergessen.

Bei der 2. Mannschaft löste Hubert Kullen, Robert Schmauder wieder als Trainer ab,

1999 wurde dann Manfred Haase Spielertrainer. In diesem Jahr unvergessen bleibt auch das Spiel unserer 1. Mannschaft gegen Lokalrivalen und Tabellenführer Urach, den man mit einem Kantersieg von 16:29 vom Thron stieß.

Im 06.10.2000 wurde die 1. Mannschaft durch die Deutsche Olympische Gesellschaft geehrt. Man erhielt eine Auszeichnung für außergewöhnlichen engagierten Einsatz um die Förderung des Gemeingedanken im Sport und seinen verbindenden Elemente. Hatte man doch für einen treuen Fan das Holz für den Winter geschlagen, nachdem dieser sehr schwer erkrank war.

Am 01.06.2001 übernimmt Markus Beichter aus Plochingen die Nachfolge von Hansi Högl, von dem man sich aber schon in der Vorrunde wieder trennte. Zu diesem Zeitpunkt einen neuen Trainer zu finden war aussichtslos, deshalb übernahmen 3 erfahrene Spieler das Training und Hans-Peter Kluf das Coaching während der Spiele.

Im Juni 2002 übernahm Achim Staudinger nach etlichen Gesprächen das Amt des Trainers. In diesem Jahr wurde nach langer Zeit wieder eine Jungsenioren Mannschaft gemeldet, die 2 Jahre spielten sollte.

Hubert Kullen und Klaus Haase übernahmen die 2. Mannschaft, da Manfred Haase überraschend als Trainer zum TSV Urach wechselte. Er trat dann auch im Mai 2003 als Leiter der Abteilung Handball zurück, diesen Posten übernahm der langjährige Stellvertreter Wilfried Brecht. Am 19.03.2004 ging eine Ära, nicht nur für den TSV Grabenstetten, sondern auch für die Abteilung Handball zu Ende. Hans-Peter Kluf gab sein Amt nach fast 37 Jahren Amtszeit in „jüngere Hände“. Man kann Ihm für sein großes Engagement und seine geleistete Arbeit in all diesen Jahren nicht genug danken, und nur hoffen, dass er noch lange mit Rat und Tat zur Seite steht. Neuer 1. Vorstand des TSV Grabenstetten wird Wilfried Brecht. 

2004: Zum Saisonauftakt in der Falkensteinhalle war der TV Neuhausen mit mehreren Mannschaften zu Gast und man merkte dass sich sowohl bei der 1. als auch bei der 2. Mannschaft ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen war. Schon wurde die 1.Mannschaft in der Presse als Geheimtipp auf den Titel gehandelt. „Schnell“, „variantenreich und kämpferisch stark“ so einige Zitate. Dann der langersehnte Rundenbeginn. Gleich mit einem Auswärtsspiel der 1.Mannschaft beim Verbandligaabsteiger und selbsternannten Titelanwärter der SG Schwenningen.

Ein Treffer zum 20:21 in buchstäblich letzter Sekunde bescherte der Mannschaft den ersten Sieg. Es folgte ein 33:20 zu Hause gegen den TV Weilstetten, ein 31:28 zu Hause gegen Fridingen. Von da an war diese Mannschaft nicht mehr zu bremsen. Die landete Sieg um Sieg und stand vor der Winterpause nach nur 2 Unentschieden und einer unnötigen 18:22 Heimniederlage gegen Aufsteiger Fridingen, um nur einige Spiele zu nennen, an erster Stelle der Tabelle. Die Rückrunde verlief ähnlich wie die Vorrunde. Die Mannschaft stand nun fast seit Beginn der Runde auf dem 1. Tabellenplatz, hart verfolgt vom TV Winterlingen. Trainer Achim Staudinger hatte es geschafft aus dieser noch jungen Mannschaft eine selbstbewusste und schlagkräftige Mannschaft zu formen, die von allen anderen Mannschaften als Titelanwärter respektiert wurde. Durch einen Sieg in Spaichingen konnte die Mannschaft den vorzeitigen und verdienten Aufstieg in die Verbandsliga feiern. Die anschließend im Sporthaus kurzfristig organisierte Aufstiegsfeier wurde ein unvergesslicher Abend. Dieser Aufstieg kann durchaus als der größte Erfolg einer aktiven Mannschaft des TSV Grabenstetten gewertet werden. Einziger Wehrmutstropfen wurde der gestohlene Mannschaftskoffer mit den Trikots beim letzten Rundenspiel in Talheim.

2004/2005: Nachdem in der männl. A-Jugend einige Spieler das Doppelspielrecht besitzen und es für eine Jungseniorenmannschaft nicht reichte, beschloss man eine 3. Mannschaft im Bezirk zu melden. Eine Mannschaft aus „jungen Wilden“ und „alten Hasen“, die Klaus Haase als Trainer noch mit übernahm.

Noch während der laufenden Runde 2004/2005 verließen mit Alexander Rehm und Gerd Klingler 2 Leistungsträger aus beruflichen bzw. privaten Gründen die 1.Mannschaft. Zu allem Übel musste man dann auch noch zur Kenntnis nehmen, das Trainer Achim Staudinger aus privaten und beruflichen Gründen, zum Ende der Saison 04/05 als Trainer nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Nach langer Suche konnte mit Dieter Schlichtenmayer vom ehemaligen Landesligakonkurenten und Zweiten der Landesliga, TSV Weilheim, ein erfahrener Mann für diese Aufgabe gewonnen werden.

Dann der Schock für alle Grabenstetter Handballfans! Auf grund einer Strukturreform beim Handballverband müssen in diesem Jahr 4 Mannschaften direkt absteigen. Der Verlust der Leistungsträger schmerzt und die Mannschaft mit den nachgerückten jungen Spielern hat noch nicht wieder die Routine um diese Lücke schließen zu können. Hatte man noch zu Beginn der Runde starke Gegner regelrecht niedergekämpft u.a. auch die in der Tabelle führenden Mannschaften aus Biberach und Wangen, so musste man nun beim letzten Spiel gegen den TB Ruit, zu dem man sogar Alexander Rehm per Zug aus Bremen kommen ließ, um den Klassenerhalt kämpfen. Und es kam so, wie viele schon befürchtet hatten: man verlor auch das letzte Spiel in Ruit und trat nach nur einem Jahr in der Verbandsliga und mit 19 Punkten auf der Haben-Seite wieder den Gang in die Landesliga an.

Ziel wird nun sein, junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren und sich in der Landesliga wieder sicher zu etablieren um in den kommenden Jahren wieder das Ziel Aufstieg anzugehen.

Die 2.Mannschaft unter ihrem Trainer Klaus Haase landete im Mittelfeld der Bezirksliga und die 3.Mannschaft, ebenfalls mit Klaus Haase als Trainer, scheiterte in den Play-Off Spielen zum Aufstieg in die Kreisliga 3.

75 Jahre Handball in Grabenstetten – eine lange Zeit in der Spieler, Verantwortliche und Fans die Höhen sportlicher Erfolge ebenso gefeiert haben wie sie sportliche Misserfolge zusammen durchlitten haben. Der TSV Grabenstetten kann stolz sein auf das Erreichte. So lange sich noch Menschen bereit dazu finden, den Handball in Grabenstetten zu unterstützen, ihre Zeit und ihr Wissen einbringen, wird sich der Handball in Grabenstetten sicherlich weiter nach vorne entwickeln. Ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren vergangener Tage aus, sehen wir gemeinsam in die Zukunft.



- Aufgestellt im Sommer 2005 Sonja Pelz/Wilfried Brecht
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